Geschichte von Kamerun

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Portugiesische Seefahrer, die auf der Suche nach Seewegen nach Indien waren, erreichten die Küste Kameruns im Jahr 1472 und wurden durch die Anzahl der Garnelen, die sie in den kamerunischen Gewässern fanden, überrascht. Der Forscher Fernando Poo taufte daraufhin Kamerun „Rio dos Camaroes“ (Fluss von Garnelen). Im Jahre 1884 ging Kamerun nach der Unterzeichnung eines Protektoratsvertrages zwischen den Douala-Königen und den Vertretern der deutschen Regierung unter deutsches Protektorat. Zu diesem Zeitpunkt war Buea die Hauptstadt Kameruns und wurde in 1908 durch Douala ersetzt.

Nach Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg stellte der Völkerbund, durch den Vertrag von Versailles 1919, Kamerun als Mandatsgebiet unter den Schutz von Frankreich und Großbritannien. Das britische Kamerun wurde Teil von Nigeria. Am 1. Januar 1960 wurde das französische Kamerun unabhängig und Ahmadou Ahidjo als erster Präsident des Landes ernannt. Am 1. Oktober 1961 wurde auch das britische Kamerun, das Nigeria angehörte, unabhängig und beide Teile bildeten die Bundesrepublik Kamerun.

Wirtschaft

Economie du Cameroun

Kamerun hat einige der wertvollsten Rohstoffe sowie Ölquellen und günstige landwirtschaftliche Bedingungen in Afrika südlich der Sahara. Seit 1990 arbeitet die kamerunische Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank an verschiedenen Programmen zusammen, um Investitionen für Unternehmen und die Landwirtschaft effizient zu steigern. Der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte Reformen, wie beispielsweise Programme zur Erhöhung der Haushaltstransparenz, zur Privatisierung und zur Armutsbekämpfung. Kameruns Staatshaushalt wird durch Subventionszahlungen für die Grundbedürfnisse der Bevölkerung (z.B. für Strom, Treibstoff und Lebensmittel) stark beansprucht, was zu einer erheblichen Reduktion der Haushaltsmittel für weitere Projekte führt. 

Zudem hat Kamerun mehrere große Infrastrukturprojekte wie zum Beispiel den Tiefwasserhafen in Kribi und ein Wasserkraftprojekt in Lom Pangar. Außerdem wurde vor Kurzem ein Erdgas-Kraftwerk eröffnet. Trotz dieser Bemühungen steht Kamerun, wie andere Entwicklungsländer auch, vor einer Reihe von Problemen, wie einem niedrigen Pro-Kopf-Einkommen und steigender Arbeitslosigkeit. Daher benötigt Kamerun mehr Investitionen, um seine Infrastruktur und den Lebensstandard der Menschen zu verbessern.

Politik

Son excellence Paul Biya

Seit 1960 ist Kamerun eine Präsidialrepublik. Der Präsident wird direkt und geheim für eine Amtszeit von sieben Jahren gewählt. Er entscheidet per Dekret über alle wichtigen Ernennungen, wie den Premierminister und zudem auf Vorschlag alle Mitglieder der Regierung. Die kamerunische Regierung ist säkular, sodass die Neutralität des Staates gegenüber allen Religionen gewährleistet ist. Der Präsident definiert die nationale Politik, welche dann von der Regierung umgesetzt wird. Die Legislative wird von der Nationalversammlung und vom Senat ausgeübt. Die Nationalversammlung besteht aus 180 Mitgliedern, die direkt und geheim für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt werden.